Alberto Giacometti: Porträt des Künstlers als junger Mann
Im Bündner Kunstmuseum ist bis am 19. November 2023 eine Ausstellung zu sehen, welche sich mit dem jungen Alberto Giacometti v/o Büsi (Abschlussjahr 1919) beschäftigt. Ein Teil der Exposition ist seiner Zeit in Schiers gewidmet. Zu sehen sind zu Schierser Zeiten gefertigte Kunstwerke, bemalte Schulbücher sowie weitere Hinterlassenschaften aus seiner Schulzeit. Auch die Schülerverbindung Amicitia hatte in Giacomettis Leben einen hohen Stellenwert und ist in der Ausstellung präsent. Ein Aquarell, welches dereinst auf der Verbindungshütte der Amicitia hing, später in den Besitz der Alemannia wanderte und heute üblicherweise in der Bibliothek der EMS Schiers hängt, ist ebenfalls ausgestellt.
Die Medienmitteilung des Bündner Kunstmuseums
Eine Ausstellung in Erinnerung an Eberhard W. Kornfeld (1923–2023).
Wenn bis anhin das Frühwerk immer im Zusammenhang mit der späteren Entwicklung von Alberto Giacometti betrachtet und die jugendliche Begabung hervorgehoben wurde, steht in dieser Ausstellung zum ersten Mal ganz das Frühwerk im Fokus und wird in seinem überraschenden Umfang und seinen verschiedenen Facetten beleuchtet.
Die Ausstellung will aufzeigen, woran sich der junge Künstler in seiner Entwicklung orientierte, wie eng er zusammen mit dem Vater Giovanni Giacometti arbeitete und sich allmählich von ihm löste, aber auch wie er sein persönliches Umfeld zeichnete und malte: in der Familie, in Stampa, während seiner Schulzeit in Schiers, in Genf und in Rom. Nicht zuletzt beginnt in dieser Zeit auch eine intensive Auseinandersetzung mit Werken der Kunstgeschichte. Alberto Giacometti wird sich seiner Rolle als Künstler bewusst. Er macht das in eindrücklichen Selbstbildnissen bereits ab 1916 deutlich, als er erst 15-jährig ist. Das zeigen auch die Porträts, die Giovanni Giacometti vom jungen Künstler gemalt hat. Bereits in jungen Jahren entstehen die ersten Plastiken, die Alberto Giacometti den Weg zeigen, den er einschlagen wird.
Die Ausstellung «Alberto Giacometti. Porträt des Künstlers als junger Mann» setzt mit Werken des 12-jährigen ein und zieht sich bis in seine ersten Jahre in Paris, als sich Alberto Giacometti mit kubistischen Bildwelten beschäftigte und erste Ausstellungen realisierte.
Die Ausstellung wird kuratiert von Stephan Kunz und Paul Müller. Sie ist Eberhard W. Kornfeld gewidmet, der am 23. September seinen 100. Geburtstag hätte feiern können. Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Zürich und der Giacometti-Stiftung. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreiches Katalogbuch mit Texten von Philippe Büttner, Casimiro Di Crescenzo, Christian Klemm, Stephan Kunz und Paul Müller.